Ist brauner Zucker besser?

Oh, die süßen Verführungen! Irgendwie mag sie jeder – manche mehr, manche weniger. Und manch einer ist überzeugt, dass die alternativen Süßungsmittelbesser seien. Auf der Suche nach dem richtigen Süßungsmittel werde ich genau dieses dann manches Mal gefragt: Ist dunkler Zucker besser als weißer Zucker? Die Antwort ist leicht: ja und nein! 

Es stimmt, dass ECHTER dunkler Zucker tatsächlich mehr Mineralstoffe hat als hellerer oder gar weißer Zucker. Mit echtem dunklen Zucker meine ich den Vollrohrzucker. Nicht echter dunkler Zucker ist derjenige, auf dessen Verpackung „Brauner Zucker“ (oder auch „Brauner Kandis“, etc.) steht. Dieser war vor der Färbung weiß und wurde – ganz ähnlich wie ein tönendes Make-Up – nachträglich braun gefärbt. Er sieht damit gesünder als weißer Zucker aus, ist es aber nicht. 

Der „echte“ braune Zucker, also der Vollrohrzucker, hat einen – wenn auch kleinen – gesundheitlichen Vorteil. Er enthält ca. 3% Mineralstoffe. Diese Mineralstoffe hinterlassen die dunkle Farbe und werden auch als "Melasse" bezeichnet. Der Vollrohrzucker toppt mit seinem Mineralstoffanteil die anderen Süssungsmittel! Aber ist er deswegen gleich gut? 

Nun, der Geschmack ist natürlich wunderbar: Mit seiner Karamellnote unterstreicht er sehr gut Nuss- oder Schokoladenaromen in Plätzchen, Kuchen und Co. und ist auch in manchem Tee oder Kaffee eine tolle Zutat. 

Zudem ist der Herstellungsaufwand aus dem Zuckerrohrsaft sehr gering. Der Saft wird gewonnen, getrocknet und der nahezu wasserfreie Zuckerklumpen wird dann nur noch gemahlen. Daher hat der Vollrohrzucker auch nicht so eine kristalline Struktur und klebt wegen der Restfeuchte manchmal ein wenig zusammen. 

Dennoch besteht der Vollrohrzucker vorrangig aus Zucker, genauer aus Saccharose, sprich Glukose und Fruktose (siehe Kohlenhydrate). Und damit ist und bleibt der Vollrohrzucker im besten Fall ein Genussmittel – ein Mittel zum Genießen! Und Gleiches gilt für den Rohrohrzucker auch.


 

Mittwoch, 20 Dezember 2017 15:07