Essen wirkt – und ist mehr als Ernährung!

Essen wirkt! Diese Aussage vertreten wir bei essenZ mit Herz und Verstand. Warum wir davon überzeugt sind und was wir damit meinen, ist in diesem Blogpost zu lesen. Und du erfährst auch, dass es dabei nicht nur um die körperlichen Wirkungen des Essens geht.

Schon vor 10 Jahren hat Tiffany L. Carson mit ihrer Arbeitsgruppe eine wissenschaftliche Arbeit verfasst, für die im Vorfeld eine systematische Literaturrecherche durchgeführt wurde. Das bedeutet, dass Frau Carson mit ihren Kolleg:innen die Datenbanken danach durchforstet haben, welche Ernährungsmaßnahmen nachgewiesenermaßen auf die Lebensqualität wirken – und wie die Lebensqualität einer Person andersherum auch verschiedene Aspekte des Essens und der Ernährung beeinflusst. Das ist vor allem deswegen wichtig, weil langfristige Veränderungen des Essverhaltens nur dann erreicht werden, wenn alle 5 Aspekte (s. u.) berücksichtigt werden. Essen nur auf die körperliche Wirkung zu reduzieren (auf Gewicht, Blutwerte und Körperzusammensetzung), ist bei weitem nicht alles. Essen und die Lebensmittelauswahl können noch viel mehr.
Abbildung zum Verhältnis zwischen Essen, Ernährung und Lebensqualität  
 
 
1 – Lebensmittelauswahl und soziale Interaktionen

Du kennst das vielleicht: Die Menschen um dich herum wie Familie, Freund:innen und Lieblingsmenschen, Kolleg:innen etc. beeinflussen (mit), was, wie, wie schnell und wie viel du isst – und möglicherweise noch einiges mehr. Und anders herum beeinflusst das, was du isst auch, mit wem du isst. Das wird insbesondere dann deutlich, wenn du extreme Essweisen für dich ausgewählt hast (z. B. vegan, nur Grillfleisch, nur kohlenhydratarme Speisen u. ä.) und wenig Toleranz dafür hast, dass andere anderes beim Essen bevorzugen.

  • Unser essenZieller Tipp: Wenn du genussvoll mit anderen zusammen essen möchtest, sei tolerant, denn jede:r is(s)t anders!

 

2 – Lebensmittelauswahl und persönliche Zufriedenheit sowie Sattheit


Was uns schmeckt und ein gutes Bauchgefühl hinterlässt, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und bestimmt, was wir zum Essen auswählen. Wie zufrieden und satt wir persönlich sind, kann andersherum auch unsere Lebensmittelauswahl bestimmen. Sind wir ausgeglichen, nicht genervt oder gestresst, oder auch satt, essen wir anderes oder evtl. auch gar nichts, als wenn wir gerade nach unserer „Mitte“ oder nach innerlicher Ruhe suchen.

  • Unser essenZieller Tipp: Finde heraus, was dir kurz- und auch langfristig guttut (unsere Empfehlung: Wähle in den allermeisten Mahlzeiten einen guten Mix aus Gemüse, Obst und eiweißreichen Lebensmitteln, kombiniert mit hochwertigen Ölen), dich auch langfristig sättigt und zufrieden macht.

 

3 – Lebensmittelauswahl und die finanzielle Situation

 

Das monatliche Budget hat einen großen Einfluss darauf, was wir einkaufen oder auch in Restaurants und Co. auswählen. Für manche Menschen müssen es unbedingt Markenprodukte oder sehr exklusive Lebensmittel sein. Für andere ist der Einkauf preisgünstiger Produkte entscheidend. Und auch andersherum ist Folgendes erkennbar: Die tägliche Lebensmittelauswahl oder auch der Ort des Essens kann unsere finanzielle Situation mehr oder weniger stark beeinflussen. So kann das Außer-Haus-Essen oder der Coffee-to-go mehr das Portemonnaie leeren, als das mitgebrachte Essen von zu Hause oder der Kaffee daheim.

  • Unser essenZieller Tipp: Eine gute Lebensmittelauswahl kann, muss aber nicht teuer sein. Vergleiche die Qualitäten und Preise im Supermarkt, überlege dir, ob eine Alternative zu gekauften Fertigmahlzeiten und -getränken den Aufwand wert ist und wirf vielleicht noch mal einen Blick in unseren Blogpost zur Nova-Scala. Weitere Infos zu einer guten Lebensmittelauswahl (auch bei gekauften Mahlzeiten) und wie man sie erkennt, findest du zum Beispiel in unseren beiden Blogposts zu dem Thema REAL und FAKE FOOD (High-Tech-Produkte der Ernährungswelt und Fake Food – im besten Fall schadet es nicht). 

 

4 – Lebensmittelauswahl und die körperliche Situation
 

Energiegeladen oder schlapp? Blutwerte in Ordnung oder aus dem Lot geraten? Zu viel Fettgewebe in der Bauchhöhle oder eine angemessene Muskelmasse im Körper? Das, was wir essen, bestimmt unsere körperliche Situation sehr stark mit. Gleichzeitig essen oder trinken wir meist anderes oder mehr, wenn wir sehr müde sind. Kennst du die Stimmen, die „Wo ist der Kaffee???“ oder „Ich brauche was Süßes!“ rufen? Wenn ein Diabetes – vielleicht noch unbemerkt – vorliegt, steigert dieser den Durst. Und wenn Unverträglichkeiten oder Allergien vorliegen, können diese natürlich auch mitbestimmen, was wir so essen. Bei Erdnuss-Allergie finden wir diese nicht sehr attraktiv – klar!

  • Unser essenZieller Tipp: Es spricht nichts dagegen, mal über die Strenge zu schlagen. Der Gesundheit zuliebe ist es jedoch sinnvoll, die allermeisten Mahlzeiten der Woche wertvoll und zum eigenen Lebensstil passend zu gestalten.

 

5 – Lebensmittelauswahl und die psychologische Situation
 

Das, was wir essen, kann unsere Stimmung bestimmen. Ein klassisches Beispiel, das du vielleicht von dir selbst oder den Menschen um dich herum kennst: Gerade wurde eine große Menge Zucker (viel Weingummi, Kuchen, Nudeln, Soft- oder Energydrinks o. ä.) einverleibt und es folgt meist ein Stimmungshoch, bevor sich ein Stimmungstief anbahnt. Warum? Der hohe Blutzuckerspiegel erzeugt erst magische Kräfte, bevor er in den Keller abrauscht und schlechte Laune verbreitet.
Eiweißreiche Lebensmittel haben hingegen eine sehr sättigende Wirkung und können so für ein rundum gutes Gefühl sorgen. Diskutiert wird außerdem auch die positiv wirkende Stimmung durch Ballaststoffe, die die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm beeinflussen und in der Folge stimmungsaufhellende Botenstoffe durch den Körper schicken.

  • Unser essenZieller Tipp: Entkopple so gut wie möglich deine Gefühlswelt von der Lebensmittelauswahl. Bist du genervt, rufe vor einem vorschnellen Griff zur Zuckertüte deinen Lieblingsmenschen an und teile mit ihm deine Sorgen. Oder bringe deine Muskeln in Schwung (denn diese erzeugen Hormone, die die Stimmung ohne ungewollte Nebenwirkungen aufhellen können – ganz im Gegensatz zu Zuckereskapaden!). Wer meistens gut isst, bestimmt seine gute Laune maßgeblich mit. Probiere es ruhig mal aus!

 

Alle diese Bereiche können die persönliche Lebensqualität beeinflussen – und sind daher wichtig dafür, ob die Ernährung langfristig umgestellt wird. Hast du schon für dich herausgefunden, welche(r) für dich wichtig ist bzw. sind? Es können auch mehrere sein.

 

Und dann sind da noch deine Werte, Überzeugungen und Erfahrungen

Neben den oben beschriebenen Bereichen sind laut Frau Carson und Kolleg:innen für die auf das Essen bezogene Lebensqualität auch wichtig, welche Werte, Überzeugungen und Erfahrungen du im (Ess-)Leben hast bzw. gemacht hast.
Werte können zum Beispiel sein, alle tierische Lebensmittel aufgrund von Tierwohl zu vermeiden oder nur Bio-Lebensmittel zu wählen. Überzeugungen können sein, dass Kohlenhydrate nach 17.00 Uhr dick machen (Spoiler: Stimmt nicht!) oder dass Kaffee nicht zur Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfs beiträgt (Spoiler: Stimmt ebenfalls nicht!). Erfahrungen haben wir alle. Welche hast du gemacht?

In meiner Familie ist es ein jährliches Highlight, sich zum „Grünkohl satt“-Essen zu treffen, was mir mächtig Spaß macht. In den vielen Treffen habe ich aber auch erfahren, dass ein Zuviel an Grünkohl mir doch sehr auf den Magen schlägt. Was mir dabei deutlich wird: Das familiäre Event beeinflusst für mich so gut wie alle Bereiche der Lebensqualität und ich möchte es nicht missen – das rechtzeitige Aufhören macht es aber so richtig schön, sodass ich auch nach dem Essen noch die gemeinsame Zeit und Gespräche genießen kann. Du kennst doch sicher auch derlei Ess-Situationen, auf die du nicht verzichten möchtest, oder?

 

Und die essenZ daraus?

Ganz gleich, ob in der persönlichen Ernährungsberatung und -therapie oder bei unseren Aktionen in Unternehmen: Wir haben bei essenZ nicht nur die Lebensmittelauswahl, Blutwerte und Körperzusammensetzung im Blick, sondern legen auch einen besonderen Wert darauf, dass du deine Lebensqualität steigerst – und haben das als die vier Säulen unserer Arbeit zusammengefasst. Aus unserer Sicht ist ihre Berücksichtigung maßgeblich dafür, dass du langfristig erfolgreich deine Ernährung umstellst und selbst durch und durch spürst: Essen wirkt!

 

(Heike Niemeier)


Bildquellen

Titelbild: © underdogstudios / fotolia.com

Abbildung im Blogpost: essenZ

 

Freitag, 01 März 2024 05:20