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Ei ist nicht gleich Ei – und das liegt an der Herkunft!

Hast du schon einmal gesehen, dass auf dem Ei ein Code gestempelt ist? Er besteht aus Ziffern, zwei Buchstaben und hinter ihm versteckt ist ein Geheimnis. Wir lüften es…

Jedes Ei in Europa, das im Handel verkauft wird, hat eine Nummer. Sie lautet beispielsweise so 0 DE 1234567 oder
1 NL 2233445 und beschreibt dreierlei:

Haltungsform (einstellig, s. Tabelle unten)
+ EU-Land, aus dem das Ei kommt (Buchstaben-Kürzel)
+ Betriebsnummer und Stall, in dem die Henne lebt (siebenstellig)

Fangen wir mal hinten bei dem siebenstelligen Code an. In Deutschland beschreiben die ersten beiden Ziffern der Betriebsnummer das Bundesland, die nächsten vier sind die genaue Betriebsstätte (der Hühner-Hof) und die letzte Ziffer steht für den Stall.

So kannst du also unter anderem die Regionalität herausfinden:
Ei mit Code

01 – Schleswig-Holstein 09 – Bayern
02 – Hamburg                 10 – Saarland
03 – Niedersachsen 11 – Berlin
04 – Bremen                           12 – Brandenburg
05 – Nordrhein-Westfalen 13 – Mecklenburg-Vorpommern
06 – Hessen                   14 – Sachsen
07 – Rheinland-Pfalz 15 – Sachsen-Anhalt
08 – Baden-Württemberg 16 – Thüringen



Und das spannende ist dann noch die Haltungsform, also die erste Ziffer des Codes.
Hühnerhaltung in Legebatterien ist seit 2010 verboten. Aber es hat sich ein anderer Begriff für die Haltung eingeschlichen, die mit der Käfighaltung vergleichbar ist. Sie wird als Kleingruppenhaltung bezeichnet.

Erlaubt sind folgende Haltungsformen:

• Ökologische / Biologische Hühnerhaltung
• Freilandhaltung
• Bodenhaltung – so werden die meisten Hühner gehalten
• Kleingruppenhaltung – diese ist noch bis 2025 erlaubt.

 

Tabelle Huehnerhaltung

 Diese Tabelle ist nicht vollständig. Bei der Bio-Haltung gibt es auch noch Unterschiede, je nachdem, welche Bio-Qualität (Demeter, Bioland, Naturland, etc.) gewählt wird.

 

Eier weiß eins braun Ich möchte mir an dieser Stelle mal erlauben, ganz frank und frei meine Meinung offenzulegen:
Meines Erachtens sind nur die Bio-Eier eine echt gute Wahl: Die Hühner haben mehr Raum, Frischluft nach Belieben und besseres Futter (das bspw. kein β-‍Carotin zum künstlichen Orange-Färben der Eier enthält). Und auf das Wesen der Tiere wird auch geachtet: Zwar ist nur die Sitzstange per Definition geregelt, doch ich kenn eine Menge Höfe, die den Hühnern auch ein Sandbad zum Reinigen des Gefieders und einen Hahn zur Verfügung stellen. Der Hahn ist entscheidend, um den Hühnern ein ruhigeres, stressfreieres Leben zu ermöglichen. Die Bio-Verbände wie Bioland und Demeter haben noch strengere Richtlinien für die Hühnerhaltung als der oben aufgeführte Mindeststandard – der sich aber ja auch schon von den anderen Haltungsformen unterscheidet. Und dann noch ein Gedanke zum Preis: Selbst wenn man Eier aus der anspruchsvollsten Bio-Haltungsform ‚Demeter‘ wählt, kostet ein Ei meist nicht mehr als 50 Cent. Und das kann uns so ein gutes, wertvolles Lebensmittel doch wert sein, oder? Gerade dann, wenn man bedenkt, wofür sonst so mal eben 50 Cent ausgegeben werden …

Wenn du auch in verarbeiteten Produkten auf käfigfreie Hühnereier Wert legen willst, dann kannst du auf der Seite der Albert-Schweitzer-Stiftung Informationen finden. Zu dem Thema Tierschutz findest du noch sehr viel Infos beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Fazit:
Eier sind wahre Nährstoffbomben mit bestem Eiweiß, vielen Mineralstoffen, wertvollen Vitaminen.
Sie sind so:

- ein perfekter Snack für zwischendurch
- eine gute Ergänzung zum Salat oder zur Gemüsepfanne
- ein perfekter Start in den Tag
- eine gute Grundlage für schnelle Hauptmahlzeiten (Omelette, Rührei)

Irgendwie sind sie doch jeden Cent wert, oder?!


 

Samstag, 20 Juli 2019 05:42